Verkehr und Mobilität
Der rot-rot-grün dominierte Stadtrat hat den Autofahrern den Kampf angesagt. Der Oberbürgermeister selbst spricht vom Diktat des Autos, welchem er sich nicht mehr unterwerfen wolle. Dabei wird übersehen, dass das Auto auch künftig ein wesentlicher Bestandteil des Individualverkehrs sein wird.
Fahrzeuge mit alternativen Antrieben werden dabei für einen umweltfreundlicheren Individualverkehr sorgen. Dieser Umstand muss zwingend Teil der städtischen Verkehrsplanung werden.
Wer den Menschen indes einen massiven Ausbau des ÖPNV verspricht, ist unseriös. Aus demografischer Sicht gibt es gar nicht genug Fahrer, die noch weitere Busse und Bahnen bedienen könnten. Schon jetzt erleben wir, dass S-Bahnen ausfallen und auch die Taktung mancher Straßenbahnlinie nicht eingehalten wird, weil das Personal fehlt.
Des Weiteren erkennt jetzt auch die Stadtverwaltung, dass der Ausbau des ÖPNV nicht wie gewünscht finanzierbar ist, bereits kleinste Maßnahmen müssen aus finanziellen Gründen immer wieder verschoben werden. Außerdem wird Leipzig eine Stadt des Pendlerverkehrs bleiben. Viele Menschen fahren jeden Tag aus beruflichen Gründen von oder nach Leipzig mit dem Auto, weil der ÖPNV größtenteils nach wie vor keine zeitliche Alternative darstellt. Auch zu Kultur und Sport reisen Menschen von außerhalb der Messestadt an. Nach diesen Veranstaltungen wollen die Bürger in einer angemessenen Zeit wieder zu Hause sein. Solange es den Deutschlandtakt nicht gibt, werden sie daher auch weiterhin das Auto nutzen. Wir lehnen es daher ab, Verkehrsteilnehmer aus ideologischen Gründen zu diskreditieren.
Wir setzen uns stattdessen für ein Miteinander statt Gegeneinander der verschiedenen Verkehrsarten ein. Wir möchten, dass Fußgänger, Rad- und Autofahrer gleichberechtigt behandelt werden. Es braucht sowohl Parkplätze, besonders für Gewerbetreibende, Familien und Pflegekräfte, als auch Radwege und einen guten und bezahlbaren öffentlichen Nahverkehr! Auch bestehende Garagenhöfe müssen erhalten bleiben. Sie dienen unter anderem auch als soziale Begegnungsstätte.
Wir sehen die Notwendigkeit, die Stadtränder besser an den ÖPNV anzubinden. Sofern das durch den Ausbau von Buslinien bzw. eine bessere Taktung nicht möglich ist, setzen wir auf sogenannte Bedarfsverkehre (z.B. Flexa). Diese sollen die Menschen bedarfsgerecht an den nächstgelegenen größeren Verkehrsknotenpunkt bringen.
Aus unserer Sicht muss das Taximonopol endlich gebrochen werden! Nirgendwo auf der Welt ist Taxifahren so kompliziert und teuer wie in Deutschland, Leipzig ist dabei keine Ausnahme. Überall, wo freie Taxidienste wie „Uber“ lizenziert sind, ist es wesentlich einfacher, schneller und günstiger, von A nach B zu kommen.
Lernen können wir von anderen Städten im Umgang mit verkehrsberuhigten Zonen. In vielen britischen Städten wurde zum Beispiel vor Schulen, Kitas, Pflegeheimen etc. mit Bau von Bremsschwellen bzw. Verkehrsberuhigungs-Hügeln die Einhaltung der Geschwindigkeitsreduzierung gewährleistet. Diese sind so konzipiert, dass Autofahrer automatisch langsamer fahren müssen, wenn sie ihr Auto nicht beschädigen wollen. Das Überwachen der Einhaltung von Geschwindigkeitsbeschränkungen durch Polizeikräfte erübrigt sich hier größtenteils. Die eingesparten Ressourcen sind in anderen Bereichen besser aufgehoben.
Forderungen
- Abbau bestehender Barrieren im öffentlichen Verkehrsraum
- kein generelles Tempo 30 auf Leipziger Straßen
- den Bau eines Parkhauses am Sportforum
- mehr Kreisverkehre für einen flüssigeren Verkehrsfluss
- Vorantreiben intelligenter Verkehrssteuerung
- genügend Parkmöglichkeiten für den Warenwirtschaftsverkehr sowie mobile Pflegekräfte
- Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge
- Verstärkung der Zusammenarbeit mit Unis und Forschungsinstituten für die Automatisierung von Bus- und Bahnlinien
- Einführung eines kostengünstigen, übertragbaren Familientickets ohne Begrenzung der Anzahl der Kinder, auch als Abo bzw. Monats- oder Jahreskarte
- ein einfaches, auch für Touristen verständliches Tarifsystem, welches sich ausschließlich nach der Anzahl der gefahrenen Stationen richtet
- Bezahlmöglichkeiten per Kreditkarte und Smartphone in Straßenbahnen und Bussen
- Verbesserung und Vereinfachung der App „LeipzigMOVE“ (mehr Bezahlmöglichkeiten OHNE Anmeldung!)